Die Expansion der Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2017 spürbar beschleunigt. Die Konjunktur erlebte in nahezu allen großen Volkswirtschaften einen Aufschwung. Auch in den Schwellenländern verbesserte sich die wirtschaftliche Lage im Vergleich zum Vorjahr: Die Wirtschaft Chinas wuchs 2017 gut dreimal schneller als die deutsche. So konnte das chinesische BIP im vergangenen Jahr um 6,9 Prozent zulegen. Damit zog in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt das Wachstum erstmals seit 2010 wieder an. Der wirtschaftliche Aufschwung hat sich auch am US-Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht. Die ­Arbeitslosenquote belief sich im vergangenen Jahr auf 4,4 Prozent. In den Monaten Oktober bis Dezember lag sie jeweils bei 4,1 Prozent und befand sich damit auf dem niedrigsten Stand seit etwa 17 Jahren. Insgesamt lag das weltweite Wirtschaftswachstum 2017 bei 3,7 Prozent und damit über dem Vorjahresniveau (2016: + 3,2 Prozent).

  • Konsum und Bauboom bei Niedrigzins sorgen für Wirtschaftsaufschwung in Deutschland
  • Exporte und Produktion der deutschen Industrie auf ­Rekordhoch
  • langfristige Auswirkungen der Steuerreform in den USA und des Brexits noch nicht abschätzbar

Die Konjunktur in Deutschland, dem größten Einzelmarkt der Würth-Gruppe, war 2017 von dem stärksten Wachstum seit sechs Jahren geprägt. Das Bruttoinlandsprodukt legte um 2,2 Prozent zu (2016: + 1,9 Prozent).

Das Handwerk, der wichtigste Absatzmarkt für die Würth-Gruppe, verzeichnete 2017 steigende Umsätze, kräftige Investitionen und deutlich mehr Neueinstellungen. 2017 stiegen die Umsätze der Handwerksbetriebe um 3,6 Prozent (2016: + 3,0 Prozent). In der Metall- und Elektroindustrie, einer weiteren Schlüssel­branche für die Würth-Gruppe, nahm die Produktion im Jahresdurchschnitt um 3,7 Prozent zu (2016: + 1,5 Prozent). Die deutsche Automobilindustrie hat im Jahr 2017 weniger Autos im Land gefertigt. 5,6 Millionen Fahrzeuge wurden hierzulande gebaut. Im Vorjahr waren es noch 5,8 Millionen Pkw. Die Produktion im Maschinenbau stieg 2017 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 3,1 Prozent (2016: + 0,1 Prozent). Der Umsatz stieg ebenfalls um 3,1 Prozent auf ­insgesamt 224 Milliarden Euro. Auch die ­Bauwirtschaft boomt weiter. Der Umsatz steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 5,0 Prozent auf 112 Mil­liarden Euro. Die Auftragsbücher waren im letzten Quartal des vergangenen Jahres dabei so gut gefüllt wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Die Wirtschaft in der Euro-Zone ist 2017 so stark ge­wachsen wie zuletzt 2007, also vor der Finanzkrise. Sowohl in der EU als auch in der Euro-Zone stieg das Bruttoinlandsprodukt um 2,5 Prozent (2016: + 1,9 Prozent). In beiden Fällen war das ein Zehn-Jahres-Hoch. Die Volkswirtschaft in Spanien kämpfte mit der Katalonienkrise, wuchs aber dennoch im vierten Jahr in Folge. 2017 lag das Wachstum mit 3,1 Prozent leicht unter dem Vorjahr (2016: + 3,3 Prozent). Italien befand sich nach zehn Jahren der Flaute 2017 im Aufwind. Die Wirtschaft wuchs um 1,5 Prozent (2016: +  0,9 Prozent), blieb damit aber hinter den Zugpferden Deutschland und ­Frankreich zurück. ­Frankreich erlebte 2017 nach der Wahl von ­Emma­nuel ­Macron zum Präsidenten das stärkste wirtschaftliche Wachstum seit 2011. Das BIP legte um 1,9 Prozent zu (2016: + 1,1 Prozent).

Großbritannien blieb geschwächt im Plus: Das Brutto­inlands­produkt wuchs um 1,4 Prozent (2016: + 1,8 Pro­zent). Die ­britische Wirtschaft wuchs 2017 so schwach wie seit fünf Jahren nicht mehr.

Die wirtschaftliche Situation in den USA entwickelte sich positiv. Insgesamt stieg das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2017 um 2,3 Prozent (2016: + 1,5 Prozent). Auch die Konsumausgaben stiegen mit 3,8 Prozent wieder deutlich an.

Auch in China und Indien war die wirtschaftliche Situation im Jahr 2017 weiter positiv. Chinas Wirtschaft verzeichnete ein deutliches Plus von 6,9 Prozent (2016: + 6,7 Prozent). ­Indiens Wirtschaft wuchs mit 7,6 Prozent sogar noch schneller als die chinesische. Das Gesamt-BIP von Lateinamerika steigerte sich im Jahr 2017 um 1,3 Prozent (2016: – 0,6 Prozent). Besonders die ­Erholung Brasiliens als größter Volkswirtschaft führte zu dieser Verbesserung. Die wirtschaftliche Lage in Russland hat sich spürbar erholt. Trotz Sanktionen des Westens legte das BIP im Jahr 2017 mit einem Wachstum von 1,5 Prozent erstmals seit 2014 wieder zu. In den beiden Vorjahren waren die Zahlen noch rückläufig (2016: – 0,2 Prozent, 2015: – 2,8 Prozent).