Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Für das Jahr 2018 wird eine Zunahme des globalen BIP von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als 2017 (+ 3,7 Prozent).

Dementsprechend dürfte das Ergebnis für Deutschland, dem größten Absatzmarkt der Würth-Gruppe, ähnlich gut ausfallen: Die Wirtschaftsweisen rechnen auch für das Jahr 2018 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 2,2 Prozent (2017: + 2,2 Prozent). Gründe für das nach wie vor gute Wirtschaftswachstum sind nach Meinung weiterer Experten die anhaltende Rekordbeschäftigung und steigende Real­löhne. Die anziehende Weltkonjunktur verspricht wiederum gute Geschäfte für die Exporteure. Der Bau profitiert von den niedrigen Zinsen und die Unternehmen investieren angesichts prall gefüllter Auftragsbücher. Allerdings kann die Konjunktur auch Dämpfer erfahren, etwa durch den ungewissen Ausgang der Brexit-Verhandlungen oder die langfristigen Auswirkungen der US-Steuerreform. Auch die Nordkorea-Krise, eine weitere Eska­lation im Syrienkonflikt und neue Handels­barrieren könnten die positive Konjunkturprognose eintrüben.

Der Umsatzschwerpunkt der Würth-Gruppe liegt in der ­Euro-Zone. Hier hat sich das Wachstumstempo 2017 nochmals erhöht. Die Prognosen für 2018 lassen erneut eine posi­tive wirtschaftliche Entwicklung wie 2017 (+ 2,5 Prozent) erwarten: Für die Euro-Zone wird derzeit mit einem Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent gerechnet. Die Wirtschaft in Spanien ist durch die Katalonienkrise belastet. Bereits Ende 2017 verlor die spanische Wirtschaft an Fahrt, weshalb die Prognose für 2018 nur noch bei 2,1 Prozent (2017: + 3,1 Prozent) liegt. Das reale Wirtschaftswachstum in Italien bleibt nach Prognosen mit 1,4 Prozent ähnlich wie 2017 (+ 1,5 Prozent). Frankreichs Wirtschaft wird sich 2018 mit einem ­geschätzten BIP-Wachstum von 1,8 Prozent auf einem vergleichbar hohen Niveau befinden wie 2017 (+ 1,9 Prozent). Grund ist der wachsende Optimismus der Unternehmen sowie die geringere Arbeitslosenquote unter Präsident Macron.

Für Großbritannien sind die Prognosen schwach. Hier wird 2018 mit einem Wachstum von 1,5 Prozent gerechnet (2017: + 1,4 Prozent).

Die US-amerikanische Wirtschaft ist während der Präsidentschaft Trumps 2017 um 2,3 Prozent gewachsen. Insbesondere die Auswirkungen der Steuerreform nehmen Experten zum Anlass, der US-Wirtschaft mit 2,7 Prozent weiteres Wachstums­potenzial für 2018 zuzuschreiben: Steuersenkungen für Unternehmen und Bürger führen zu mehr Kauf- und Investitionskraft. Gleichzeitig plant Trump Vergeltungssteuern für ausländische Unternehmen, um Infrastrukturprojekte umzusetzen.

Die für die Würth-Gruppe wichtigen Schwellenländer China und Indien bleiben ein globaler Wachstumsmotor. Experten prognostizieren für die Schwellenländer insgesamt ein Wachstum von über fünf Prozent für 2018. Exportweltmeister China werde weiterhin vom anziehenden Welthandel profitieren. Das Wachstum des Brutto­inlandsprodukts wird mit 6,5 Prozent demnach auf dem Niveau von 2017 (+ 6,9 Prozent) liegen. Auch der Ausblick für Indien ist positiv: Nach einem Wachstum von 7,6 Prozent 2017 dürfte die Konjunktur in Indien 2018 auch weiterhin um über sieben Prozent steigen. Insgesamt wachse Indien noch schneller als China. Auch für Lateinamerika geht der Wirtschaftsaufschwung weiter. Von + 1,3 Prozent im Jahr 2017 auf bis zu 2,2 Prozent im Jahr 2018. Für Russland wird ein beschleunigtes BIP-Wachstum von mindestens zwei Prozent erwartet. Die Exporte werden weiter wachsen und die Kaufkraft der Konsumenten wird aufgrund von sinkender Arbeits­losigkeit und abnehmenden Inflationsraten zunehmen, so die Expertenmeinungen. Insgesamt sind die Konjunkturprognosen für 2018 optimistisch. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet auch in diesem Jahr mit einem weiteren Anziehen der Weltwirtschaft.

Entwicklung der Würth-Gruppe

  • weitere Steigerung bei Umsatz und Betriebsergebnis
  • dynamische Entwicklung der E-Business-Aktivitäten 
  • neues Logistikzentrum sichert nachhaltiges Wachstum

Mit einem Umsatz von 12,7 Milliarden Euro und einem Betriebsergebnis von 780 Millionen Euro erreichte die Würth-Gruppe 2017 bei beiden Kennzahlen neue Rekordwerte. Die ­Steigerung beim Umsatz beläuft sich auf 7,5 Prozent, beim Betriebsergebnis sogar auf 26,8 Prozent. Dieser Erfolg im abgelaufenen Geschäftsjahr ist die Bestätigung dafür, dass unsere Kunden das Sortiment, die Qualität und den Service von Würth schätzen. Ein wesentlicher Faktor ist auch die Erreichbarkeit: Vom Onlineshop über das dichte Niederlassungsnetz und unsere über 32.000 Außendienstmitarbeiter weltweit – eine Vertriebsmannschaft, die wir auch 2018 weiter stärken und vergrößern ­wollen – bis hin zum einfachen Bauloc-Container direkt auf der Baustelle: Würth Kunden wissen, Würth ist überall erreich­bar, Würth liefert. Denn für den Handwerker ist eins wichtig: Egal, wo er sich befindet, an seinem Heimatstandort oder irgend­wo weit weg auf einer Baustelle in Deutschland oder auch im Ausland, er bekommt überall die gleiche Qualität, den gleichen Service. Diese Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit ist eines der ausschlaggebenden Alleinstellungsmerkmale von Würth und multipliziert sich weltweit in alle Gesellschaften. Daran weiterzuarbeiten, wird eine der Hauptaufgaben zur Gestaltung der Zukunft sein.

Wir wollen, dass es unsere Kunden einfach haben, als Ausgangsbasis für ihre tägliche Arbeit. Beschaffung, Lagerung, schlicht Bestandsmanagement sind Aufgaben und Herausforderungen, bei denen wir unterstützen können. Gute, qualitativ hochwertige Produkte mit hoher Standzeit gehören ebenso dazu wie kompetente Ansprechpartner, die für Fragen zur Verfügung stehen. Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, auf Fragen echte Antworten zu bekommen. Für Würth schon. Das Wort Partnerschaft ist bei uns nach wie vor durch Menschen geprägt. Durch Menschen und Kommunikation. In diesem Kontext sehen wir auch unsere Rolle als attraktiver Arbeitgeber. Professor Würth betont schon immer, dass wir alle einen Großteil unserer Lebenszeit am Arbeitsplatz verbringen. Daher ist es uns ein wichtiges Anliegen, alles dafür zu tun, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich gerne zu ihrem Arbeitsplatz kommen. Dabei steht immer im Fokus, dass mit dem zunehmenden Wettbewerb und der Globalisierung der Märkte die Herausforderung für die Arbeitgeber größer wird, im War for Talents zu bestehen. Eng verbunden damit sind auch die Fragen des Wertewandels in der Gesellschaft, was der Flexi­bilität auch der Arbeitgeber immer mehr abverlangt. Dass Würth hier auf einem guten Weg ist, bestätigen uns verschiedene Auszeichnungen wie zum Beispiel von Focus-Business als „TOP nationaler Arbeitgeber 2018“.

Aktivitäten im E-Business
Als wichtiges Thema in den weltweiten E-Business-Aktivitäten steht neben der Implementierung von Onlineshops der Ausbau der Vertriebsaktivitäten rund um das digitale ­Verkaufen im Fokus. Die verschiedenen Business Units der Würth-Gruppe haben dafür unterschiedliche Vorgehensweisen. In der Würth-Linie etwa unterstützen E-Business-Verkaufsspezialisten die Außen­dienstmitarbeiter bei ihren Kundenterminen und zeigen die Vorteile des digitalen Einkaufens im Kontext einer gesamtheitlichen Beschaffungslösung auf. Weitere Maßnahmen sind zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Digital­agenturen, um die Auffindbarkeit von Würth Produkten in Such­maschinen für die Kunden zu verbessern. Mittlerweile nutzen neben 25 Gesellschaften der Würth-Linie auch 15 Gesellschaften der Allied Companies den zentralen Onlineshop der Würth-Gruppe. Hervorzuheben ist die Adaptierung der Funktiona­litäten auf unterschiedliche regionale Anforderungen. So wurde zum Beispiel die Oberfläche des Onlineshops in China komplett anders aufgebaut und mit zusätzlichen lokal benötigten Funktionen ausgestattet, um den chinesischen ­Anforderungen entsprechen zu können. Gerade in Märkten wie China geht es aber noch weiter: Momentan testen wir die Zusammenarbeit mit den großen Onlinemarktplatz-Anbietern wie zum Beispiel Alibaba, um die Vertriebsaktivitäten weg vom reinen Direktvertrieb hin zu einem Unternehmen mit unterschiedlichen digitalen Touchpoints zu erweitern.
Die Adolf Würth GmbH & Co. KG hat seit Anfang 2018 ein Team, das sich von Berlin aus exklusiv um das Thema Big Data kümmert. Der Schritt in die Bundeshauptstadt erfolgte auch aus ­Gründen der einfacheren Rekrutierung von Spezia­listen für diesen Bereich.
Weitere wichtige Treiber sind die verschiedenen branchenspezifischen Warenwirtschaftssysteme, die sich immer mehr zu integrierten Beschaffungslösungen für deren Anwender ent­wickeln. Die Unternehmen der Würth-Gruppe sind deshalb stark daran interessiert, in diesen Softwarelösungen präsent zu sein, um so den Kunden einen echten Mehrwert in der Beschaffung bieten zu können.

Ausbau der Logistik
Die Anforderungen unserer Kunden, was die Verbindlichkeit der Lieferungen und die Reduzierung von Liefersplits angeht, steigen zunehmend. Deswegen werden weitere Investitionen in die Logistik nötig, um entsprechende Kapazitäten aufzubauen und die jeweiligen Steuerungen zu ermöglichen. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG beginnt in diesem Zusammenhang im Jahr 2018 mit dem Bau eines zentralen Außenlagers in Waldenburg, nahe der Bundesautobahn 6. In diesem 50.000 m² großen Neubau werden verschiedene Versandstellen der Adolf Würth GmbH & Co. KG sowie Außenläger unter einem Dach vereint. Vor allem unterschiedliche Sperrigwarenlager werden in dem Neubau gebündelt, wodurch sich der Liefersplit, die Anzahl der Packstücke und auch das benötigte Füllmaterial verringern. Zusätzlich helfen neue Prozesse und Technologien dabei, unseren Kunden ab Ende 2019 eine noch höhere Servicequalität zu bieten.

Gesamtaussage zur zukünftigen Entwicklung der Würth-Gruppe
Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet die Würth-Gruppe ein mittleres einstelliges Umsatzwachstum und ein hierzu leicht überproportionales Betriebsergebniswachstum. Für die Steue­rungsgröße Rohertrag rechnen wir mit einer konstanten Entwicklung. Von einer leicht positiven Entwicklung gehen wir bei den Kennzahlen Debitoren­tage, Lagerumschlag und Fluktuation aus. Alle Aussagen be­ruhen darauf, dass sich Innovation, ­Beschäftigung und Wachstum der Weltwirtschaft weiterhin positiv entwickeln.